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Matthias Garschagen in IPCC-Kernteam berufen

20.07.2020

Klimaforscher Matthias Garschagen ist vom Weltklimarat in das Kernautorenteam für den Synthese-Bericht des aktuellen Berichtszyklus berufen worden.

Prof. Dr. Matthias Garschagen ist Geographieprofessor an der LMU.

© LMU

Der Synthesebericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), einem im deutschen Sprachraum oft als Weltklimarat bezeichneten Gremium der Vereinten Nationen, gilt als wichtigste Publikation des IPCC. Er fasst den Stand der Wissenschaft in der Klimaforschung zusammen und soll den Entscheidungsfindungsprozess von politischen Entscheidungsträgern und Regierungen unterstützen. Matthias Garschagen, Professor am Department Geographie der LMU und Inhaber des Lehrstuhls für Anthropogeographie mit dem Schwerpunkt Mensch-Umwelt- Beziehungen, wurde nun vom IPCC als Kernautor für den Synthesebericht des aktuellen sechsten Bewertungszyklus berufen. Damit ist der Klimaforscher einer von nur zwei deutschen Experten unter den 30 Autoren und neun Review-Editoren des Berichts, der 2022 veröffentlicht werden soll.

„Es gibt wenige Einrichtungen, die in der Bedeutung dem Klimarat gleichkommen, wenn es um die Schnittstelle von Politik und Wissenschaft geht. Deshalb haben wir eine arbeitsintensive und wichtige Aufgabe vor uns, und die Ernennung ist eine große Freude und Ehre“, sagt Garschagen, der auch zu den Kernautoren eines Sachstands- und eines Sonderberichts des derzeitigen Berichtszyklus gehört. „Unsere Aufgabe wird es sein, die Ergebnisse der Sonderberichte und der Sachstandsberichte der drei Arbeitsgruppen des Weltklimarats zusammenzufassen und für die politischen Entscheidungsträger so aufzubereiten, dass die Quintessenzen und Querschnitte herausgearbeitet werden.“

Diese Aufgabe wird nach Garschagens Ansicht immer wichtiger, weil Wissenschaft und Politik die Themen Minderung des Klimawandels auf der einen Seite und Anpassung an den Klimawandel auf der anderen Seite integrativ betrachten müssen. „Um sinnvoll Klimawandelpolitik betreiben zu können, muss die Wissenschaft Antworten liefern, wie Synergien zwischen diesen Bereichen genutzt und gleichzeitig Konflikte verhindert werden können,“ sagt Garschagen. „Der Synthesebericht führt diese Kernthemen auf einer hohen Ebene zusammen.“

In seiner Forschung untersucht Matthias Garschagen vor allem, wie sich Stadtgesellschaften an den Klimawandel anpassen können. Der aus Köln stammende Wissenschaftler studierte von 2002 bis 2007 Geografie, Ethnologie und Volkswirtschaftslehre an der dortigen Universität sowie an der Simon Fraser University in Vancouver, Kanada. Anschließend leitete er eine Arbeitsgruppe an der United Nations University (UNU) in Bonn, bevor er 2019 an die LMU wechselte.

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