EINSICHTEN - Das Forschungsmagazin

Neueste Erkenntnisse, aktuelle Debatten – EINSICHTEN berichtet über Forschung an der LMU. Aktuell mit dem Schwerpunkt: „Echt jetzt“. Verschwimmt die Grenze zwischen natürlich und künstlich immer mehr?

Porträt von Prof. Dr. Hinrich Schütze

Polyglotte Maschinen

Wie Künstliche Intelligenz die Vielfalt der Sprachen kennenlernt: Hinrich Schütze, Computerlinguist an der LMU, forscht an Software, die auch mit kleinen Sprachen umgehen kann.

Polyglotte Maschinen

Das Rauschen des Geldes

Das Geschäft mit den Millisekunden: LMU-Forscher Ryan Riordan untersucht, wie sich der Siegeszug des computergesteuerten ultraschnellen Börsenhandels auf Wertpapiermärkte auswirkt.

Das Rauschen des Geldes
Einsichten-Cover: Echt Jetzt - Künstlich, Natürlich: Die Grenzen verschwimmen

Echt jetzt - natürlich, künstlich: Die Grenzen verschwimmen

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EINSICHTEN. Das Forschungsmagazin, Nummer 2 / 2023

Informatiker Nicola Lercari macht mit digitalen Technologien Verborgenes sichtbar – von der Maya-Stadt im Urwald bis zur antiken Siedlung in Sizilien.

Porträt von Prof. Dr. Nicola Lercari

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2:18 Min. | 12.05.2023 | ©LMU

Porträt PD Dr. Barbara Cludius

„Wenn Erfolg den Selbstwert setzt“

Wie viel gut machen ist nicht mehr gut? Barbara Cludius erforscht den Hang zum Perfektionismus. Im EINSICHTEN-Interview erklärt sie, wie ein schädliches Gedankenkonstrukt mit verschiedenen psychischen Störungen zusammenhängt.

„Wenn Erfolg den Selbstwert setzt“
Jurte in der mongolischen Steppe

Aus der Steppe in die Städte

In der Mongolei vollzieht sich ein starker sozialer Wandel. Viele nomadische Hirten zieht es in die großen Ortschaften. Was das für Umwelt und Ökosysteme bedeutet, untersucht Geograph Lukas Lehnert.

Aus der Steppe in die Städte

SCHWERPUNKT: Ruf der Wildnis - Was die Natur von uns verlangt

Klimakrise und Artensterben sind allgegenwärtige Bedrohungen geworden, nicht nur für den Menschen. Sie gefährden die nichtmenschliche Natur in unserem Umfeld wie auch abseits der technisierten Welt – in der Wildnis. Aber was sehen wir in diesem Begriff überhaupt? Eine Analyse.

Porträt von Prof. Dr. Joris Peters
Francesca Mezzanzana in einem Kanu im Dschungel

Die fremde Welt der Tiefe

Auch Meilen unter dem Meer existiert Leben. Mikroorganismen schaffen dort eigentümliche Ökosysteme. Geobiologe William Orsi erkundet die faszinierende Wildnis im fernen Dunkel, in der Zeit eine andere Bedeutung hat.

Die fremde Welt der Tiefe
Porträt Hannah Arendt

Eine Einheit von Leben und Werk

LMU-Philosoph Thomas Meyer hat eine neue Biografie über Hannah Arendt geschrieben. Im Interview erklärt er, welchen Reiz ihr Denken auch heute noch hat.

Eine Einheit von Leben und Werk

Die Zukunftsfrage: Das große EINSICHTEN-Interview

In jeder Ausgabe unseres Forschungsmagazins sprechen wir mit Expertinnen und Experten der LMU über wichtige Fragen unserer Zeit.

Vertrockneter Mais, Brandenburg, Anfang September 2022

Pflanzen im planetaren Stresstest

Der globale Wandel bringt die Erde an ihre Belastungsgrenze. Im großen EINSICHTEN-Interview diskutieren die Geographin Marianela Fader und der Biologe Dario Leister, wie sich Natur und Landwirtschaft an veränderte Lebensräume anpassen oder anpassen lassen.

Pflanzen im planetaren Stresstest

Weitere Interviews

„Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz“

LMU-Informatiker Dieter Kranzlmüller, Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, über Cybersicherheit in Zeiten der ersten Quantencomputer – ein Interview

„Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz“

DER DOLMETSCHER. Das wissenschaftliche Wörterbuch

Es gibt Begriffe aus der Forschung, die es in die Alltagswelt geschafft haben. LMU-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklären an dieser Stelle solche Ausdrücke – nicht nur mit einer reinen Definition, sondern auch allgemeinverständlich mit einer kurzen Geschichte ihrer Popularität.

Porträt von Prof. Dr. Olivia Merkel

Langer Atem

Olivia Merkel forscht seit dem Beginn ihrer Karriere an Methoden, therapeutische RNA-Abschnitte zielgenau zum Wirkort in der Lunge zu transportieren. Ein Porträt

Langer Atem

Im Nebel der Bilder

KI-Werkzeuge wie das von Björn Ommer entwickelte Stable Diffusion bringen Computern das Sehen und Malen bei. Das hat eine Debatte über Kunst und den Wert der Kreativität losgetreten. Ein Porträt

Im Nebel der Bilder

„Eine Bühne, Gleis für Gleis“

Bahnhöfe symbolisieren den Aufbruch in der Moderne, sie stehen für Verbindung und Begegnung. Wie sie das von Beginn an auch für die Literatur interessant machte, erklärt LMU-Germanistin Margit Dirscherl. Eine Expressfahrt durch die Literaturgeschichte

„Eine Bühne, Gleis für Gleis“

Transplantationsmedizin: Herzenswünsche

Schweine dienen als Modellorganismen – und als potenzielle Organspender für Menschen. Ein Besuch auf dem Moorversuchsgut der LMU, wo man an den Tieren forscht.

Herzenswünsche

Eine neue Weltordnung

Der Historiker Kiran Klaus Patel und der Völkerrechtler Christian Walter diskutieren darüber, was der Einmarsch Russlands in die Ukraine für das Zusammenleben der Völker und internationale Normen bedeutet.

Eine neue Weltordnung
Japaner steht vor dem Herd und kocht.

Hikikomori: Das leise Verschwinden

Immer im Zimmer: Es sind Hunderttausende, denen in jungen Jahren die Welt abhandenkommt. Japanologin Evelyn Schulz über ein Phänomen des sozialen Rückzugs

Hikikomori: Das leise Verschwinden

Unterhaltung mit:

Inga Koerte

Von massiver Gewalt geprägt

„Es gab sehr große Ähnlichkeiten zwischen den Imperien“: Der Historiker Tom Menger über koloniale Kriegsführung und den Blick auf die deutsche Vergangenheit in Afrika.

Von massiver Gewalt geprägt

Die Zahl

Die Wissenschaft hinter den Daten

Steinzeitliche Vogeljagd

84
So viele verschiedene Vogelarten haben Menschen vor 11000 Jahren rund um die älteste Steinkreisanlage der Welt gejagt.

Wackelnde Erdachse

1
Der weltweit einzigartige Ringlaser ROMY kann mit der Genauigkeit einer Bogensekunde Abweichungen in der Ausrichtung der Erdachse messen.

Infektiöser Katzensprung

64
So viele Tochterzellen kann der Parasit Toxoplasma gondii in einer einzigen Wirtszelle bilden.

Die Macht des Zufalls

Leben entwickelt sich ständig weiter, doch Fortschritt ist dafür kein passender Begriff, sagt LMU-Biologe Jochen Wolf. Aus dem EINSICHTEN-Schwerpunkt "Muster des Fortschritts - Was uns voranbringt".

Die Macht des Zufalls
Prof. Dr. Daniel Grün

Mit Algorithmen durch das All

Der Astrophysiker Daniel Grün nutzt Künstliche Intelligenz, um den Einfluss von Dunkler Materie und Dunkler Energie auf das Universum zu erforschen.

Mit Algorithmen ins All

Tandems in der Teilchenwelt

Die Hoffnungen sind groß, dass die Quantentheorie revolutionäre Anwendungen abwirft. Die Physikerin Jasmin Meinke untersucht das geheimnisvolle Phänomen der Verschränkung – ein Porträt

Tandems in der Teilchenwelt

Im Angesicht des Untergangs

„Die Gesellschaft war in ständiger Bewegung": Althistoriker Martin Zimmermann über Aufbruchsstimmung und Krisenbewusstsein in der griechischen Polis. Aus dem Schwerpunkt "Wir Krisenmananger"

Im Angesicht des Untergangs
Portrait von Bärbel Stecher.

Die Gemeinschaft in uns

Das am dichtesten besiedelte Ökosystem gehört nicht zur Umwelt des Menschen, sondern zu seiner Innenwelt. Bärbel Stecher untersucht diese Gemeinschaft von Mikroorganismen und ihr komplexes Stoffwechselnetzwerk. Was macht das Mikrobiom so wichtig?

Prof. Bärbel Stecher im Porträt

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Die Zukunftsfrage: Das große EINSICHTEN-Interview

In jeder Ausgabe unseres Forschungsmagazins sprechen wir mit Expertinnen und Experten der LMU über wichtige Fragen unserer Zeit.

  1. Vertrockneter Mais, Brandenburg, Anfang September 2022

2023

Pflanzen im planetaren Stresstest

Der globale Wandel bringt die Erde an ihre Belastungsgrenze. Geographin Marianela Fader und der Biologe Dario Leister diskutieren, wie sich Natur und Landwirtschaft an veränderte Lebensräume anpassen oder anpassen lassen. Mehr erfahren

© Sascha Steinach/ZB/Picture Alliance

2023

„Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz“

LMU-Informatiker Dieter Kranzlmüller, Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, über Cybersicherheit in Zeiten der ersten Quantencomputer. Mehr erfahren

© Fabian Helmich / LMU

2022

Mehr als eine Frage der Herkunft

Wie sollen ethnologische Museen von der Welt erzählen? Ein Gespräch mit Provenienzforscherin Antoinette Maget Dominicé, Ethnologe Philipp Schorch und Museumsdirektorin Uta Werlich vor dem Hintergrund der Rückgabedebatte um die Benin-Bronzen. Mehr erfahren

2021

Erben der Erinnerung

Wie kann man von dem Grauen erzählen? Ein Gespräch über die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und die Bedeutung der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Mehr erfahren

© Rolf Vennenbernd/picture alliance/dpa

2021

Molekulare Küche

Vom Ursprung des Lebens: Nach welchem Rezept wurde die Ursuppe gekocht? Die Chemiker Thomas Carell und Oliver Trapp und der Biophysiker Dieter Braun über die Vorgeschichte der Evolution, die Milliarden Jahre später auch den Menschen hervorbringt. Mehr erfahren

© Alexander Glandien

SCHWERPUNKT: Ruf der Wildnis - Was die Natur von uns verlangt

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Lange Zeit der Zähmung

Porträt von Prof. Dr. Joris Peters

Domestikation begann aus Opportunitätserwägungen heraus, sagt Joris Peters, nicht mit dem klaren Ziel, etwa aus Auerochsen Hausrinder zu machen. | © Oliver Jung/ LMU

Die Geschichte der Domestikation: Es war ein weiter Weg von den wilden Vorfahren bis zu den uns vertrauten Nutztieren. Der Paläoanatom Joris Peters untersucht die wechselvolle Beziehung zwischen Mensch und Tier.

Lange Zeit in seiner Geschichte war der Mensch allein unterwegs. Kein Hund, keine Katze, kein Hamster und auch kein Fisch im Aquarium begleiteten ihn. Und in seiner Nähe befanden sich auch keine Ställe und Weiden mit Rindern, Schweinen, Schafen oder Hühnern. Warum aber begann eigentlich die inzwischen Jahrtausende lange Beziehung von Mensch und Tier, die manchmal von tiefer Innigkeit geprägt ist, oft aber auch von kühler, rein wirtschaftlich ausgerichteter Nutzenbetrachtung? Hat der Homo sapiens eines Tages einfach beschlossen, den Kreaturen die Wildheit auszutreiben?

Letzteres kann die Forschung heute mit einem klaren Nein beantworten. „Man kann mit einiger Berechtigung die Frage stellen, wer hier eigentlich wen gezähmt hat“, sagt Joris Peters, LMU-Professor für Paläoanatomie an der Tierärztlichen Fakultät. „Die Domestikation war außerdem ein langer Prozess, der je nach Tierart recht unterschiedlich ablief.“

Kindheit im Dschungel

Seit 2011 reist Francesca Mezzenzana regelmäßig in den Regenwald Ecuadors, mitunter in weit abgelegene Siedlungen. | © Franks Mayancha

Entwickeln Kinder, die im Regenwald aufwachsen, ein anderes Konzept von der Natur als westliche Stadtkinder? Anthropologin Francesca Mezzenzana erforscht, welche Folgen das hat.

Grün, grün, grün, so weit das Auge reicht. Bäume, Büsche, Lianen in vielfältigen Schattierungen, dazwischen bunte Tupfen von Blüten und riesigen Schmetterlingen. Der Regenwald im Amazonas-Gebiet Ecuadors gilt als eine der artenreichsten Regionen der Welt: unzählige Vogelarten, vom kleinsten Kolibri bis zu den mächtigen Harpyien, einer der größten Greifvogelarten der Welt, beeindruckende Säugetiere wie Jaguare, Affen, Faultiere, Tapire, Gürteltiere und Seekühe, aber auch Reptilien wie Kaimane oder riesige Anacondas.

Doch es ist nicht das Naturschauspiel, das Francesca Mezzenzana immer wieder in die Urwälder Ecuadors zieht. Es sind die Menschen, die dort zum Teil weit abgelegen inmitten des unendlichen Grüns leben. Sie ist Anthropologin und reist bereits seit 2011, also seit ihrer Zeit als Doktorandin an der London School of Economics and Political Science, immer wieder in das Amazonas-Gebiet. Dort lebt sie dann bei Freunden und deren Familien aus dem Volk der Runa – mal in eher stadtnaher Umgebung, mal weit abgeschieden im Dschungel. Sie erforscht, wie sie ihre Umwelt wahrnehmen und sich als Individuen in ihrer Gemeinschaft entwickeln.

Ruf der Wildnis

© LMU

Was die Natur von uns verlangt

Es ist eine Zeit rasanter Veränderungen, eine Welt, in der sich die Koordinaten dramatisch verschieben. Viel ist deshalb die Rede vom Verlust der Gewissheiten. Als Quelle der Verunsicherung trägt dazu auch die zunehmende Undurchdringlichkeit der digitalen Welt bei. Sie schürt das Misstrauen in die Zeugnisse der Wirklichkeit. Welche Texte können wir noch für bare Münze nehmen? Welchen Bildern können wir noch trauen? Vielleicht hat auch unser Titelbild Sie irritiert. Irgendetwas stimmt mit diesem Bonsai nicht. Tatsächlich hat eine Künstliche Intelligenz das Bild generiert, blitzschnell einen Ersatz geschaffen, der nur auf den ersten Blick der Natur gleicht.

Womöglich war es schon immer eine grobe Vereinfachung, natürlich und künstlich als klare Gegensätze zu begreifen. Und sie mit Bedeutung aufzuladen, als Synonyme von echt und falsch. Davon erzählt die aktuelle Einsichten-Ausgabe: LMU-Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Disziplinen arbeiten sozusagen im Übergangsbereich zwischen Natürlichem und Künstlichem. Ihre Arbeiten zeigen, wie sich Grenzen verschieben – und was wir damit gewinnen können.

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